Gier – Dialog
Frage: Warum tue ich eigentlich, was ich tue? Was treibt mich an? Was erschafft einen gewissen (Nach-)Druck? Ganz subtil, etwas schaffen zu müssen…
Manchmal scheint es auch anders. Dann höre ich mehr. Ich bilde mir ein, dies manchmal unterscheiden zu können. So fällt es mir jetzt auf, wenn ich mir den Raum dafür gebe und beobachte. Die Spur führt vermutlich zum Enneagramm. Was ich wahrnehme ist, dass es eine gelassenere Haltung dafür braucht. Ich glaube, dass der eigene Ehrgeiz alle Lücken füllt. Um besser zu werden, um zu optimieren, mehr herauszuholen. In deinen Beschreibungen beschreibst du es als unersättlich. So eine Farbe scheint es zu haben, auch wenn ich das Wort kaum ertrage. Denn natürlich bin ich nicht so…
Aber die Unersättlichkeit ist hier, hier mit mir in diesem cafe`, wo ich gerade sitze. Sie ist gut kaschiert. Der Charakter ist der einer Gier. Da etwas in mir darum zu wissen scheint, manage ich es erfolgreich, d.h ich kreiere einen Schleier, dass dies nicht, oder kaum so ist. Das lässt es mich auch „gut“ ertragen oder zumindest nicht als Not erkennen. Gleichzeitig weiß ich, dass auch dies nicht frei sein kann, sondern auch durch Optimierung und Verbesserung getränkt, oder zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit so ist.
Das macht auch nichts, denn wir tun immer unser bestes, Tag ein, Tag aus. So gilt es die Haltung immer mehr zu formen – sich diesem Fluß hinzugeben. Wie du sagst: absichtslos – absichtsvoll. Treiben lassen, aber doch nicht. Handeln, aber nicht handeln, besser sich handeln lassen.
Auch bilde ich mir ein, besser zu verstehen, dass alles in uns ist. Sämtliche Verbindungen und Kontext entsteht nur in uns. Es gibt Momente, wo ich es wahrnehme und so, so viele nicht….und ich regelrecht im Samsara verschluckt werde….
Saritha: Wir können nicht denken, absichtslos-absichtsvoll zu sein. Dies ist das Ergebnis langen Forschens, wenn der Verstand ins Herz gesunken ist. Auch treiben lassen geschieht…
Du darfst die Spuren deines Ochsens, deiner Verstrickung, intensiv und berührbar wahrnehmen und die innere Not freilegen. Bisher bist du hier noch nicht entschieden dabei. Es braucht bewusstes Anhalten und Innehalten, das Fühlen der Verstrickung im Herzen.
Fange mit der Gier und Unersättlichkeit an, einem deiner Antreiber. Bücher lesen ist leicht. Daraus Schlüsse zu ziehen, auch. Es geht um den Weg in die Tiefe.